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16. Dezember 2025Wie ein kleiner Kölner Verein Bildung nach Westafrika bringt.
Auch dieses Jahr haben wir auf Weihnachtspräsente verzichtet und unterstützen stattdessen in einem der ärmsten Länder der Welt das Projekt "Eine Schule für Bissau".
Zur Spendenübergabe hat sich Max mit Raoul, dem Vorsitzenden des Vereins, getroffen und einige Fragen zum Projekt gestellt:
> Raoul, wie seid ihr auf die Idee gekommen, in einem Land, das kaum jemand kennt, eine Schule zu bauen?
"Die Idee hatte ein Freund von uns, Carlos Robalo. Er stammt aus Guinea-Bissau und hat damals in Köln gelebt. Eines Tages erzählte er uns von seiner alten Dorfschule, die in einem Bürgerkrieg zerstört worden ist. Wir haben dann entschlossen, diese Schule wieder aufzubauen. Das war vor mehr als zwanzig Jahren. Aus der kleinen Dorfschule ist mittlerweile ein Bildungszentrum für dreihundertfünfzig Mädchen und Jungen geworden mit über zwanzig Lehrern, einer Mensa für die Schulspeisung, Plätzen für Spiel und Sport, einem eigenen Brunnen und einem Computerraum samt leistungsfähiger Solaranlage. Einige unserer ersten Schüler haben mittlerweile schon ihr Studium beendet."
> Wie steht es sonst um die Bildung im Land?
"Sehr schlecht. Die meisten Menschen können weder lesen noch schreiben und wenn doch, dann nur rudimentär. Das Land ist sehr arm und politisch extrem instabil. Gehälter werden oft über Monate nicht gezahlt, ständig fällt Unterricht aus, manchmal werden ganze Schuljahre annulliert. Bei uns ist das anders. Dank unserer Spender können wir die geringen staatlichen Leistungen verlässlich aufstocken. Auch gehen die Kinder ausgesprochen gerne zur Schule – einige übrigens mehr als eine Stunde jeden Morgen. Zu den normalen Fächern bieten wir ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten, bei uns wird viel gesungen und getanzt und gefeiert, auch mit den Menschen aus der Region."
> Was sind eure Pläne nach zwanzig Jahren?
"Wir haben mit der Zeit festgestellt, dass es nicht nur an Bildung, sondern vor allem auch an „Skills“ fehlt im Land. Gerade legen wir einen großen Lehrgarten an, in dem die Schüler unter Anleitung erfahren, welche noch ungenutzten Möglichkeiten es gibt im Anbau von Gemüse und Obst. Dieses Wissen tragen sie dann zurück in ihre Familien und Dörfer. Gerne würden wir auch eine Schneiderei einrichten, damit die jungen Leute lernen, eigene Kleidung herzustellen und auf den lokalen Märkten zu verkaufen. Andere Werkstätten könnten folgen. Und hoffentlich irgendwann ein kleiner überdachter Sport- und Versammlungsplatz neben unserem Fußballfeld – für die hier sehr heftige Regenzeit."
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